Schon als Dreizehnjähriger wusste Peter, dass er später eine Lehre als Fachmann Betreuung absolvieren möchte. Mit fünfzehn Jahren begann er diese Ausbildung bei der Stiftung Schürmatt, um Menschen mit Beeinträchtigungen zu unterstützen. Diese Entscheidung brachte ihm wertvolle Einblicke in die Betreuung und den Umgang mit Menschen. Besonders schätzt Peter die praktischen Tätigkeiten wie das Führen eines Haushalts, das Kochen, der haushälterische Umgang mit dem Budget und vieles mehr, die ihm auch im Alltag nützlich sind.
Peters Wunsch, Menschen in Krisensituationen zu helfen und sie zur Eigeninitiative zu motivieren, kommt nicht von ungefähr: In seinen jungen Jahren geriet er selbst in ein sozial belastendes Umfeld. Aus diesen Erfahrungen konnte er wichtige Erkenntnisse ziehen und viel Verständnis für bestimmte Situationen entwickeln.
Für 2026 hat sich Peter ein großes Ziel gesetzt: Er möchte das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Fachmann Betreuung MmB (Menschen mit Beeinträchtigungen) erlangen. Doch damit nicht genug – seine Pläne reichen weiter. Im Jahr 2029, im Alter von 22 Jahren, plant er ein Studium der Sozialpädagogik. Sein Ziel ist es, als Sozialarbeiter Jugendliche durch Erziehungs- und Beratungsarbeit zu unterstützen und zu begleiten.
Wie Peter die Jahre zwischen 2026 und 2029 gestalten wird, bleibt noch offen. Doch eines ist sicher: Seine Berufung zum sozialpädagogischen Beruf steht fest, wie er in einem Interview überzeugend betonte.
Seit Beginn seiner Lehre hat sich Peter persönlich stark weiterentwickelt. Seine Arbeit lehre ihn viel fürs alltägliche Leben, sei es im Umgang mit verschiedenartigen Menschen und mit solchen, die auf ihn angewiesen sind. Alltägliche Aufgaben wie Salat zubereiten, haushälterisch mit dem Budget umgehen, Körperpflege, Putzen, etc. müssen gelernt sein!
Für den damals 15-Jährigen war vieles neu seit Beginn der Lehre: Das Arbeiten in einem Team und die Zusammenarbeit mit erwachsenen Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen. Von Beginn an hatte Peter einen guten Zugang zu den Klientinnen und Klienten, Hemmschwellen seinerseits bestanden keine. Die gegenseitige stimmige Chemie war wichtig und galt für seinen Vorgesetzten auch als wichtiges Kriterium zur Messung seiner Eignung für diesen Beruf.
Im Gegensatz zum ersten Lehrjahr übernimmt Peter im zweiten Jahr mehr Verantwortung, indem er sich um die Körperpflege bei Klientinnen und Klienten im Rollstuhl kümmert und Medikamente abgibt.
Zu den Aufgaben eines Fachmann Betreuung Erwachsene gehören das Vorbereiten des Frühstücks, das Wecken der Klientinnen und Klienten, die Unterstützung bei der Morgenpflege und die Reinigung des Wohnbereichs. Die Zimmer werden gemeinsam mit den Klientinnen und Klienten geputzt, um gleichzeitig auch ihre Selbstständigkeit zu fördern.
Das Mittagessen kommt aus der Küche der Stiftung Schürmatt in Zetzwil und wird vor Ort im Steamer aufgewärmt, oft ergänzt durch einen frischen Salat. Während die Bewohnerinnen und Bewohner in den Ateliers arbeiten, nutzen die Teamanwesenden die Zeit für allgemeine Reinigungs- und Verwaltungsaufgaben. Da nie alle Klientinnen und Klienten gleichzeitig in den Ateliers sind, werden für die Verbleibenden individuelle Programme gestaltet wie beispielsweise Spaziergänge im Freien, Besuch eines Cafés, Brettspiele, Friseurbesuche in Reinach, u.v.a. Besonders beliebt bei den Klientinnen und Klienten ist die 1:1-Betreuung: das heisst, dass ein Mitarbeiter sich persönlich um die Betreuung der Person kümmern kann und dadurch in vielen Fällen über mehr Zeit für den persönlichen Austausch verfügt.
In seiner Freizeit ist Peter oft mit seinen Freunden unterwegs. Sportlich möchte er wieder mit dem Boxkurs beginnen, den er bereits zwei Jahre lang mit einigen Unterbrechungen besucht hat. Musikalisch begeistert ihn deutscher und schweizerischer Rap, mit dem er sich gut identifizieren kann.
In diesem Zusammenhang hat sich Peter als Lernender der Stiftung Schürmatt mit der Gebärde für «Hip-Hop» fotografieren lassen, da es keine spezifische Gebärde für das Genre «Rap» gibt. Dieses Gebärdenfoto hilft ihm im Berufsalltag, die Kommunikation für Menschen mit Beeinträchtigungen zu erleichtern, da es eine visuelle Unterstützung bietet und ihn durch seine Geste identifizierbar macht.
Seine drei älteren Halbgeschwister sind bereits ausgezogen, sodass sich der Jüngste der Familie zusammen mit seiner Mutter gerne um die Katze «Yoshi» kümmert.
Zum Thema UN-BRK hat Peter eine klare Haltung und es scheint, dass sich der 17-Jährige schon intensiv damit auseinandergesetzt hat: «Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft offener und verständnisvoller werden, um das Bewusstsein und den respektvollen Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigungen zu fördern und Vorurteile abzubauen. Denn nur so können wir ein inklusives Umfeld schaffen, in dem sich jeder und jede wohl und akzeptiert fühlt. Jeder Mensch ist einzigartig, und eine Beeinträchtigung ändert nichts daran. Es stört mich, dass genau diese betroffenen Menschen, die nach ausen visuell als Menschen mit Beeinträchtigungen wahrgenommen werden, in der Öffentlichkeit oft mit abwertenden Blicken und unwürdigen Kommentaren konfrontiert werden.»
Wie die UN-BRK in der alltäglichen Arbeit umgesetzt wird, erklärt Peter wie folgt: «Unsere Wohngruppe ist sozialpädagogisch orientiert, das heisst, wir unterstützen und fördern die soziale Entwicklung in Bezug auf Selbstständigkeit, Teilhabe an der Gemeinschaft und Selbstbestimmung. Dabei steht die individuelle Förderung im Vordergrund, indem jeder und jede den Alltag möglichst selbstbestimmend und selbstständig in der Wohngemeinschaft meistern kann. Alle haben beispielsweise Zugang zur Arbeit oder Beschäftigung im Atelier.»
Das Zusammenleben in der Bünte in Gontenschwil ähnelt dem in einer Familie. «Die Mitarbeitenden sind für viele Klientinnen und Klienten ein Teil der Familie, da viele von ihnen aufgrund des fortgeschrittenen Alters keine Angehörigen mehr haben. Im Team wahren wir dennoch eine gewisse Distanz zu ihnen. Diese hilft uns, emotionale Überlastung zu vermeiden, klare Entscheidungen zu treffen und die professionelle Rolle nicht zu verlieren.»
Der Abschied von langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kann entsprechend ein trauriges Ereignis für die Bewohnerinnen und Bewohner der Wohngruppen darstellen.
In seinem achtköpfigen Team fühlt sich Peter bestens aufgehoben. Seine Arbeitskolleginnen und -kollegen sind stets hilfsbereit und unterstützend. Sie haben immer ein offenes Ohr für seine Anliegen, sei es geschäftlicher oder privater Natur. Als Lernender wird Peter gleichwertig im Team akzeptiert, was er sehr schätzt. Anfangs war er als einziger Mann im Team «der Hahn im Korb» mit all seinen Vorzügen. Zwischenzeitlich hat sich jedoch ein weiterer Kollege dazugesellt. Als Lernender wird Peter gleichwertig im Team akzeptiert, was er sehr schätzt.
Der Berufsalltag spielt sich für Peter mehrheitlich in Gontenschwil ab. Einladungen zu Informationsveranstaltungen, Personalanlässen und öffentlichen Veranstaltungen wie das Sommerfest, der Advents- oder Ostermarkt geben ihm die Möglichkeit, den Geschäftssitz der Stiftung Schürmatt in Zetzwil zu besuchen.
Peters Wunsch, mit Menschen zu arbeiten, war der Antrieb für seine Ausbildung als Fachmann Betreuung. Schon als Kind besuchte er mit seiner Mutter oft Altersheime, um den Bewohnerinnen und Bewohnern Lebkuchen zu verteilen. Diese Arbeit gefiel ihm sehr und er erinnert sich gerne daran zurück.
Nach Abschluss der Schule stellte sich heraus, dass ein erstes Schnuppern im Detailhandel nicht das Richtige für ihn war – er vermisste den persönlicheren Kontakt mit den Menschen. Obwohl Peter im zweiten Anlauf eine Lehrstelle in einer anderen Stiftung angeboten wurde, entschied er sich zunächst für ein Schnupperangebot bei der Stiftung Schürmatt. Sein erster Eindruck war etwas befremdlich: Die in die Jahre gekommenen Räumlichkeiten und die vorwiegend älteren Klientinnen und Klienten dämpften seine Erwartungen. Während der Schnupperwoche bemerkte Peter jedoch, dass er ein gutes Verständnis für die Bedürfnisse der Klientinnen und Klienten hatte. Er konnte sich gut in ihre Lage versetzen und kannte die internen Abläufe, was er auf seine Erfahrungen aus der Kindheit zurückführte. Von da an war ihm klar, dass die Wohngruppe der Stiftung Schürmatt in Gontenschwil die richtige Wahl für seine Ausbildung war.
Die grosszügigen Angebote für Lernende und Mitarbeitende beeinflussten seine Entscheidung ebenfalls: Während der Ausbildung profitiert Peter von bis zu sieben Wochen Ferien im Jahr, attraktiven Vergünstigungen beim Mittagessen – für 25 Franken pro Monat kann er frei aus dem aktuellen Menüangebot wählen – und einem vergleichsweise hohen Einkommen. Besonders gefällt ihm, dass alle Lernenden der Stiftung Schürmatt unabhängig von ihrem Beruf gleich viel verdienen und von denselben Konditionen profitieren.
Seine besten Freunde, die alle handwerkliche Berufe erlernen, haben wenig Verständnis für Peters Wahl eines pädagogischen Berufs. Peter ist jedoch überzeugt, dass seine Vergangenheit ihm die Sensibilität und das Einfühlungsvermögen gegeben hat, um Menschen mit Beeinträchtigungen zu verstehen und zu begleiten. Eine Lehre als Fachmann Betreuung würde er auf jeden Fall empfehlen. Denn die Stiftung Schürmatt, einer der grössten Arbeitgeber in der Region, bietet eine solide Ausbildung und gute Zukunftsaussichten.
Mit diesem Werbeslogan wendet sich Peter an interessierte Schulabgängerinnen und Schulabgänger, welche den Weg in einen pädagogischen Beruf einschlagen möchten.
Gerne informieren wir dich über unsere Lehrstellen. Zudem hast du die Möglichkeit, ein Praktikum zu absolvieren oder in Form eines Schnupperns einen ersten Einblick zu gewinnen. Wir freuen uns auf deine Kontaktaufnahme und darauf, dich kennenzulernen!
Human Resources Management
Stiftung Schürmatt
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