Zwei Tage kam das Radio Argovia in die Schürmatt, schaute hinter die Kulissen und lernte die Klientinnen und Klienten, die in der Schürmatt wohnen, arbeiten, zur Schule und in die Therapie gehen, besser kennen. Eine spannende Zeit für alle.
In ein Mikrofon sprechen, ein Lied wünschen oder einfach nur den Morgenmoderator Oliver Wagner von Radio Argovia kennenlernen. Genau das erlebten unsere Klientinnen und Klienten Mitte Juni. Für einmal standen sie im Rampenlicht, durften Fragen zu ihrem Leben in- und ausserhalb der Schürmatt beantworten. Viel Zeit nahmen sich Oliver, Andrea und Naomi von Radio Argovia für jeden von ihnen. Manchmal geduldig, manchmal mit viel Witz und Charme tauchte die Crew in die Schürmatt-Welt ein.
Lernen, ein wichtiger Aspekt im Leben unserer Klientinnen uns Klienten. Denn lernen bedeutet Teilhabe, bedeutet dabei sein zu können, etwas zu verstehen. Einblicke in den kooperativen Kindergarten, wo Oliver mit Mahi und Nora Pizza buk oder in die Schule, wo sogar manch Erwachsener etwas dazulernte - ein vollgezogener Schwamm schwimmt tatsächlich - zeigten, was es heisst, den Lehrplan für alle umzusetzen. Es wurde nicht nur erklärt sondern auch gezeigt, was Kooperation wirklich bedeutet. Und später bei den Jugendlichen vom Heilpädagogischen Zentrum für Werkstufe und Berufsvorbereitung erfuhren alle, was die Jugendliche kurz vor der Berufslehre bewegt.
Leben in der Schürmatt bedeutet ein Zuhause zu haben. Ein Zimmer einrichten zu dürfen. Gemeinsam mit anderen in einer Wohngemeinschaft oder wie wir es nennen in einer Wohngruppe zu leben. Diese Wohngruppen gibt es auf dem Schürmatt-Areal aber auch direkt im Zentrum von Oberkulm. Wohngruppen für Kinder sind bunt, mit Trampolin im Garten und Spielsachen auf dem Boden. Voller Stolz führten die Bewohnerinnen und Bewohner das Radio-Team durch ihr Zuhause, zeigten Lieblingsposter oder den wunderschönen Ausblick aus dem eigenen Zimmer. Aufgeräumt war überall , da staunte sogar Oliver. Denn scheinbar ist das immer so, nicht nur wenn das Radio vorbei kommt.
Eine Arbeit erfüllt das Leben mit Sinn, gibt ihm Struktur und lässt einen über sich hinauswachsen. So ist das auch in der Schürmatt. Manche Klienten werden beschäftigt, das bedeutet Arbeit ganz ohne Druck. Vieles kann, fast nichts muss. Aber gearbeitet wird auch in der Werkstatt. Die Klienten dort haben einen Arbeitsvertrag und arbeiten für die Industrie, packen Steinsäcke, Hundefutter oder Samen ab. Auffällig war; egal wen wir fragten: Alle arbeiten unglaublich gerne. Irgendetwas scheinen sie also richtig zu machen.
Damit sich Kinder im Rahmen ihrer Möglichkeiten optimal entwickeln können, braucht es ein Netzwerk aus Fachleuten und vielfältige Kompetenzen. Ob in der Beratung oder bei weiterführenden Therapieleistungen – das Kind mit seinen Fähigkeiten steht immer im Mittelpunkt. Und darüber das Ziel, dem Kind, den Eltern und anderen Bezugspersonen eine Entwicklung mit Perspektive aufzuzeigen.
Unsere Klientinnen und Klienten haben unglaubliche Kompetenzen. Jede und jeder hat seine Fähigkeiten. Sie schreiben Geschichten und Gedichte, sprechen mit Sprachcomputer oder können grosse Puzzle selbständig lösen. Oftmals müssen sie unterstützt und gefördert werden. Da kommen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ins Spiel. Sie schauen geduldig hin, arbeiten Förderprogramme aus und helfen genau dort, wo es notwendig ist. Auch sie kommen zu Wort, erzählen von ihrem Berufsalltag und erklären worauf es ankommt.
Wir durften gemeinsam mit der Radio Argovia-Crew zwei unvergessliche Tage erleben. Es war schön zu sehen, wie viele der interviewten Personen aufblühten, erzählten und teilweise über sich hinauswuchsen. Erzählen zu dürfen, welche Kompetenzen man hat, wie man lebt und arbeitet, das erfüllte viele mit Stolz. Ein grosses Dankeschön an alle Beteiligten, die diese Einblicke ermöglichten! Wir werden lange daran zurück denken.
Die Reporterinnen und Reporter von Radio Argovia berichten vom 20. - 24. Juni von der Stiftung Schürmatt.
In der Argovia Reportage lernt ihr die Menschen der Schürmatt kennen. Die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erzählen aus ihrem Alltag und natürlich kommen vor allem die Klientinnen und Klienten zu Wort. Sie erzählen, was ihnen in der Schürmatt gefällt und wie ihnen geholfen wird. Und auch der Spass kommt in der Themenwoche nicht zu kurz.