25. Feb 2021

Entwicklungsgespräch – Ein neues Tool für mehr Vertrauen

Das Mitarbeitergespräch ist oft eine mühsame Pflichtübung, auf die sich niemand freut. Als Max Arnold vor rund zwei Jahren den Bereich Human Ressource der Stiftung Schürmatt übernahm, hatte er rasch die Vision, aus dem etwas verstaubten Mitarbeitergespräch ein modernes Tool mit Mehrwert zu schaffen. So entstanden Quartettkarten, welche einen offenen und zukunftsorientierten Dialog fördern sollen.

Auch wenn die Sinnhaftigkeit nicht immer erkannt wird, ist das Mitarbeitergespräch ein wichtiges Element der zwischenmenschlichen Kommunikation von Führungskraft und Mitarbeiterin. Es soll deren Beziehung pflegen und festigen. Ebenso trägt es zu einem respektvollen und wertschätzenden Umgang bei und ist Ausdruck einer mitarbeiterorientierten Unternehmenskultur. Das Mitarbeitergespräch stellt aber auch ein zielorientiertes Führungsinstrument dar. Denn sowohl die Zielvereinbarung und -erreichung wie auch die Entwicklung von jedem einzelnen stehen im Vordergrund.

Das Mitarbeitergespräch ist Teil der gegenseitigen Wertschätzung

Vom Mitarbeitergespräch zum Entwicklungsgespräch

In der Stiftung Schürmatt nimmt vermehrt der gemeinsame Dialog eine zentrale Rolle ein. Dazu braucht es eine offene Kommunikation und aktives Feedback. Das Vertrauen wird gegenseitig erarbeitet und Unklarheiten werden unmittelbar angesprochen. Es ist entscheidend, dass die Erwartungen diskutiert und Entwicklungsschritte vereinbart werden, um den Weg miteinander gehen zu können. Das klassische Mitarbeitergespräch wird künftig einem zukunftsorientierten Entwicklungsgespräch weichen. Der zentrale Aspekt bei diesem Gespräch ist der Dialog auf Augenhöhe. Dabei steht nicht das vergangene Jahr im Fokus, sondern die Konsequenzen daraus für die Zukunft. Das Entwicklungsgespräch bildet die Basis für die individuelle Weiterentwicklung der Mitarbeitenden in der Stiftung Schürmatt. Dabei werden im Dialog gemeinsam Entwicklungsziele definiert, Abmachungen getroffen und der Weg zur Zielerreichung vereinbart.

Die Karten auf den Tisch legen

Zur Durchführung des Entwicklungsgesprächs stellt die Stiftung Schürmatt Entwicklungskarten zur Verfügung. Diese Entwicklungskarten bieten die Grundlage für ein entwicklungsorientiertes Mitarbeitergespräch. Die Karten decken Themenschwerpunkte zu verschiedenen Kompetenzen, Arbeitsverhalten und Ergebnissen ab. Auf der Vorderseite der Karten stehen Begriffe wie «Aktives Zuhören», «Eigenverantwortung» oder «Kreativität» und auf der Rückseite eine kurze inhaltliche Beschreibung. Die Entwicklungskarten dienen der Anregung für das Gespräch und dessen Vorbereitung. Vor jedem Gespräch suchen sich Führungskraft und Mitarbeiterin bis zu drei Karten aus und bereiten sich individuell zu den Themenschwerpunkten vor. Beim Gespräch liegen die Karten auf dem Tisch und die ausgewählten Themen werden diskutiert. Während dem Gespräch wird ein kurzes Protokoll mit den bedeutendsten Stichworten geführt. Wichtig dabei ist, dass Abmachungen, allfällige konkrete Ziele und der Weg dahin festgelegt werden.

Neues braucht Zeit: Eine einjährige Übergangsphase

Die Idee mit Quartettkarten ein Mitarbeitergespräch zu führen und so einen möglichst offenen Dialog zu fördern, ist sowohl für Führungskräfte wie auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neu und bedarf einer Eingewöhnungszeit. Die bunten Karten sollen aber Lust machen, den Dialog aktiv zu suchen und weiterzukommen. In einem ersten Schritt wurden die Karten intern verteilt. Die Schulung erfolgt, coronabedingt, mittels Schulungsvideo und wird durch mehrere Online-Schulungsveranstaltungen für Führungskräfte ergänzt. Max Arnold wartet derweil gespannt auf erste Erfahrungsberichte: „Wir sind der festen Überzeugung, durch das Entwicklungsgespräch einen raschen, individuellen Mehrwert für alle und dadurch einen nachhaltigen Mehrwert für die Stiftung Schürmatt zu erzielen. Die nächsten Monate werden zeigen, wie schnell und wie gut sich diese neue, zukunftsgerichtete Form des Mitarbeitergespräches etablieren wird.“

Autoren: Max Arnold, Anja Schenk

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