Das Restaurant Apunto bietet genügend Platz und eine gemütliche Atmosphäre für die Mittagspause. Täglich finden sich die Mitarbeitende und Klienten der Stiftung Schürmatt zum Mittagessen ein und tauschen sich über den Arbeitsalltag und Privates aus. Als in diesem Jahr plötzlich Abstände und Schutzkonzepte eingehalten werden mussten, wurde es rasch „eng“.
Nachdem im Frühling die Abstandsregelung von zwei Metern eingeführt wurde, bildeten sich lange Schlangen vor dem Restaurant Apunto. Spätestens wenn die Mitarbeitenden der Werkstätten mit dem Schürmatt-Bus zufuhren, war die „Wartesituation“ überlastet. Ergänzend legen wir Wert auf eine möglichst geringe Durchmischung der Teams. Das bedeutet, dass sich Mitarbeitende, aber vor allem Klienten aus verschiedenen Wohneinheiten und Arbeitsbereichen nicht unnötig mischen sollten. Ziel ist es, das Ansteckungsrisiko zu minimieren. So suchte man für die Mittagspause der Werkstätten in Gontenschwil nach einer passenden Lösung.
Als Verpflegungsraum musste anfangs die Werkstatt selbst genutzt werden. Das Mittagessen wurde von einem Gruppenleiter mit einem Klienten in Zetzwil abgeholt und alle assen an Werkbänken oder am Arbeitsplatz. Je nachdem an was gearbeitet wurde, dauerte das Wegräumen und Aufstellen bis zu einer Stunde. Für Sepp Suter, Leiter der Werkstätten in Gontenschwil, war sofort klar, dass diese Situation nur eine Übergangslösung sein darf, denn „manchmal roch man noch um 15.00 Uhr den Fisch, welchen wir zum z’Mittag gegessen hatten.“ Zudem fehlte die nötige Distanz zur Arbeit. Denn Abschalten und auf andere Gedanken kommen, ist ein wichtiger Faktor, um am Nachmittag wieder einsatzbereit zu sein.
Nach wenigen Wochen nahm Werner Sprenger, Direktor, mit Adrian Joller vom FC Gontenschwil Kontakt auf und fragte an, ob die Werkstätten mit zwanzig Personen das Clubhaus nutzen dürfen. Die Reinigung übernimmt selbstverständlich die Stiftung. Unkompliziert und entgegenkommend wurde der Vorschlag vom Vorstand des FC Gontenschwils in wenigen Tagen durchgewunken. Wie Adrian Joller sagt, „freut es den gesamten Vorstand sehr, dass trotz eingestelltem Spielbetrieb das Clubhaus sinnvoll genutzt werden kann.“ So steht seit rund zwei Monaten pünktlich um 12.00 Uhr der Schürmatt-Bus vor dem Clubhaus und die Mitarbeitenden freuen sich auf die verdiente Mittagspause. Für die Gruppenleiter, die das Mittagessen schöpfen und mit tatkräftiger Unterstützung der Klienten ein- und ausladen, bedeutet dies zwar eine kürzere Mittagzeit, dafür lernen sie die Klienten und ihre Essgewohnheiten von einer neuen Seite kennen. Einziger Wehmutstropfen: Die Kolleginnen und Kollegen in Zetzwil hat man schon länger nicht mehr gesehen. Aber dies ist eine vorübergehende Lösung für eine ausserordentliche Lage und so freuen sich alle darauf, sich hoffentlich bald wieder im Apunto zu treffen und auszutauschen.
Autor: Anja Schenk / Sepp Suter